Dänemark – ILFN tötet 1600 Nerze
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- Hauptkategorie: Krankheit
- Kategorie: Infraschall
- Erstellt am Donnerstag, 29. Mai 2014 02:25
- Zuletzt aktualisiert am Samstag, 31. Mai 2014 09:35
- Veröffentlicht am Donnerstag, 29. Mai 2014 02:25
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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Früh-, Fehl- und Missgeburten durch niederfrequenten Schall
Neues von der Pelztierfarm in Jütland
Von Greta Gallandy-Jakobsen | Stilhed DK
Ratten, Meerschweinchen und Mäuse als Versuchstiere sind das„Normale“, aber jetzt kommt etwas Neues:
Nerze als Versuchstiere in der dänischen Kommune Herning – von Staatswegen abgesegnet !
Fotos und ein Video finden Sie hier
Nerze sind ja teurer als Mäuse, aber wenn man mehr als 1000 Tiere beschaffen kann, ohne weitere Formalitäten, so sollte nach Abschluss des Experiments ein Resultat mit Beweiskraft wofür auch immer vorliegen…
Wissenschaftliche Tierversuche sind normalerweise mit langer und genauer Planung vonseiten hoch spezialisierter Tierärzte oder Biologen verbunden. In jedem Fall erwartet man eine Durchführung des Experiments von Forschern mit einem soliden akademischen Fundament.
Man muss finanzielle Mittel finden und der Versuch muss selbstverständlich wissenschaftlich verantwortbar sein.
Aber im Fall des Tierversuchs in der Kommune Herning fehlt, abgesehen von den Tieren, all dies: Ein Forschungsinstitut, Wissenschaftler, eine Begründung für den Versuch und ein Plan für die Durchführung mit Zielsetzung, sowie eine genaue Dokumentation, zum Tierversuch.
Tatsache ist, dass Nerzzüchter Kaj Bank Olesen aus Herning, Tiphedevej 10, Nachbar von 4 Monsterwindrädern geworden ist, welche nur knapp 330 Meter von der Nerzfarm mit mehreren tausendTieren stehen.
In der Planungsphase haben Kaj Bank Olesen und seine Nachbarn Eingaben an die Kommune geschrieben und darauf aufmerksam gemacht, welche negativen Folgen die Windräder mit ihrem ununterbrochenem Lärm und Schattenwurf auf ihren Alltag haben würden, ihre Lebensqualität und den Wert ihrer Anwesen.
Die Antworten der Gemeinde zu diesen Protesten sindim Int ernet zugänglich und können ebenso wie die VVM (Schrift zur Umweltbewertung, welche die Voraussetzung für die Genehmigung ist) heruntergeladen werden.
Die Nerzfarm war ein Argument des betroffenen Anwohners, welches die Kommune nicht akzeptierte.
Abstandsforderungen zu Windrädern gelten nur für Wohnhäuser, nicht für Ställe, egal welche Tiere darin leben. Der Brief der Kommune kann eingesehen werden.
Als die Windräder am 6. und 7. September 2013 getestet werden sollten, begann in der Kommune Herning Dänemarks teuerster Tierversuch - Phase 1- wohlgemerkt ungefragt und auf Kaj Bank Olesens persönliche Rechnung.
Die Fragestellung des ersten Versuchs müssen wir selbst konstruieren:
„Wie reagieren Nerze auf niederfrequenten Lärm von vier 3MW Windrädern, Marke Vestas V112n, wenn sich zwei Nerze im selben Käfig befinden?“
Die Frage wurde schnell beantwortet: Die Nerze werden sofort von Panik, Rastlosigkeit und Aggression ergriffen und fallen einander an, so dass sie umgehend voneinander getrennt werden müssen.
Der Versuch, welcher mit dem Verlust von 100 Nerzen endete, wurde am 8. Januar im Umweltausschuss des dänischen Parlamentes
„Folketing“ beschrieben, wobei die Politiker interessiert zuhörten.
Der Besitzer der Versuchstiere fuhr wieder nach Hause nach Jütland.
Ansonsten passierte nichts.
Die Windräder drehten sich ungestört weiter.
Weder die Kommune, noch der Tierschutzverband oder eine
andere Organisation hätte etwas unternehmen können, denn Dänemarks
Erneuerbare Energien Gesetz (VEL) ist so gestaltet, das alle und alles ohne Ausnahme für das Wohl der Windräder weichen müssen.
Die zweite Phase des Versuchs startete, als die Nerze im Mai begannen, ihre Jungen zu werfen.
Die wissenschaftliche Frage Nummer zwei kann so formuliert werden:
„Welche Folgen hat es für den Nachwuchs der Nerze, wenn sie seit ihrer Empfängnis konstantem niederfrequenten Lärm ausgesetzt sind, unter Berücksichtigung des Stressniveaus ihrer Muttertiere seit der Inbetriebnahme der Windräder?“
Auch diese Frage wurde erstaunlich schnell und eindeutig beantwortet:
Die Nerze zeigten eine außerordentlich große Sensibilität gegenüber Lärmbelastung und verwarfen in großer Anzahl. In dem vorliegenden Experiment wurden 1600 deformierte Junge geboren, welchen die Augen fehlten, deren Rachen gespalten und deren Gliedmaßen deformiert waren².
Nun kann die Gemeinde Herning gemeinsam mit Dänemarks Regierung die Dokumente des Versuches zu den Akten legen, während der Nerzzüchter seinen Betrieb aufgibt, weil Dänemarks Windräder unter keinen Umständen in ihrer Produktion gestört werden dürfen.
Dänemarks Bevölkerung und die Weltgemeinschaft werden wohl mit Nervosität reagieren, wenn diese unfreiwilligen Massenversuche allgemein bekannt werden.
Zweifel und Angst werden aufkommen: Wenn der Lärm von Windrädern solch gravierende Konsequenzen für Tiere hat, welche Auswirkungen hat er dann wohl für Menschen auf längere Sicht?
Mit großem Dank an Greta!
Nachweise:
- Brief der behandelnden Tierärztin mit der Beschreibung vom Teststart der Windräder zusammen mit dem Kommentar der Kommune über die mangelnden Gesetze für Tiere in Bezug auf Windräder und alle Korrespondenz, auch "Kopenhagen Fur" und Rechtsanwalt. Zum Schluss sagt die Tierärztin, dass man keine Erfahrung mit so großen Windrädern hat so nahe an Nerzfarmen und sie daher grössere Abstände fordert.
- Kaj Bank Olesen => Politik wg. der Bitte um "Erscheinen vor dem Ausschuss für Umweltfragen"
Windwahn Kommentar
Unsere Einstellung zur Qualzucht von Pelztieren, wie zu jeder Form der Massentierhaltung und dem Verspeisen von Tieren ist bekannt – falls nicht, siehe Kommentar zu Doppelte Qualen.
Somit können wir uns hier Gutmenschelei mit Diskussionen zur Pelztierzucht ersparen. Obwohl ich mir sicher bin, dass es Leser/innen aus der ideologisierten Gutmenschfraktion gibt, die bei diesem Artikel jubeln mit den Gedanken oder Worten „Der Nerzzüchter hat es nicht anders verdient. Wer Tiere quält, der hat selber schuld, wenn er seinen Betrieb aufgeben muss.“
Diese Sicht der Dinge, wenn es um Windkraftnutzung geht, kennen wir nur allzu gut…
Etliche Fragen zum Demokratieverständnis, zum sozialen Gewissen und zur Ethik der Verantwortlichen, dem Leben von Mensch und Tier gegenüber, drängen sich zu diesem Fall auf:
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Welches Recht hat die Windindustrie, ILFN (Infra and low frequency noise / Infraschall und tieffrequenter Lärm) emittierende Windkraftwerke in die Nähe von Stallungen zu stellen, wenn es durch die Schallimmissionen zu tierquälerischen Auswirkungen kommt. Wenn Tiere aggressiv werden und sich gegenseitig verletzen und sogar töten (s.o.)? Wenn es zu qualvollem Verenden vor, während und nach der Geburt von Pelztiernachwuchs kommt?
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Mit welchem Recht dürfen Politiker und Behörden entscheiden, wer „überlebt und wer stirbt“? Welcher Wirtschaftszweig höher zu bewerten ist und welcher Unternehmer weichen muss? Welcher Mensch und welches Tier vor den Auswirkungen von Infra- und niederfrequentem Schall durch ein Bauverbot von WKA, bzw. durch große Sicherheitsabstände geschützt und wer geopfert wird?
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Wer übernimmt die Verantwortung für den Verlust, der einen Unternehmer durch derartige Entscheidungen trifft? Wer ersetzt ihm seinen materiellen Schaden?
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Und schließlich die entscheidenden Fragen: Wer von den Verantwortlichen – Windkraftbetreiber, Politiker und Genehmigungsbehörden - hält künftig seinen Kopf hin, wenn all die Fälle ans Licht kommen, deren Opfer sich heute noch nicht trauen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie unterdrückt, bedroht und desavouiert werden? Opfer von Schallauswirkungen, die dadurch selber unter schweren Erkrankungen leiden, und die ihre Kinder, ihre alten Eltern und ihre Tiere unter Infra- und tieffrequentem Schall leiden sehen…
Jeder Fall, der bekannt wird, so wie hier der Fall der doppelt gequälten Nerze, ist einer zu viel!
Jeder Fall, der Unglück und Schaden über Mensch und Tier bringt und von ignoranten, gewissenlosen, ideologisierten und/oder von eigenen wirtschaftlichen Interessen getriebenen Entscheidern zu verantworten ist, muss an die Öffentlichkeit gebracht werden.
JR
² Eigene Erfahrung mit Geburten bei Säugetieren, die ILFN ausgesetzt waren:
1999 erlebten wir einen ähnlichen Fall. Obwohl wir nur Notaufnahmen im Tierschutzbestand haben, nahmen wir in 1998 einen angeblich kastrierten Schafbock auf, dessen Kastration offenbar laienhaft gemacht wurde. Dieser schwängerte unsere weiblichen Schafe, die dann alle tragend waren und in März/April 99 ihre Jungen zur Welt brachten.
Von 18 Lämmern kamen 7 etliche Wochen zu früh, 3 wurden tot geboren und 2 kamen lebend zur Welt und starben innerhalb von wenigen Stunden. Alle hatten entsetzliche Missbildungen wie Gaumenspalten, kein Muskelgewebe und Gesichtshaut um Nase und Kiefer, verkrüppelte Klauen und mehreren fehlten die Augen. Also gab es viele Ähnlichkeiten mit den Missbildungen wie oben beschrieben.
Die meisten unserer Schafe waren bis zur Empfängnis seit 2 und 3 Jahren dem Schall, emittiert von 3 WKA in 290 – 350 m Entfernung neben ihrer Weide ausgesetzt.
Die 6 gesunden Lämmer stammten von den 3 jüngsten Mutterschafen ab.
Wir kannten die Gefahren von Infraschallemissionen damals noch nicht, auch der konsultierte behandelnde Tierarzt konnte eine Ursache für diese Fehl- und Totgeburten mit derart schweren Missbildungen nicht herleiten.
JR
Weitere Fälle von ILFN-Opfern unter Tieren finden Sie hier
und auf den Websites unserer nordamerikanischen und australischen Mitstreiter, sowie in den PPP und Studien von Prof. Mariana Alves-Pereira (VAD).