Eifel: WEA-Lärm - Messungen - Betriebseinschränkungen
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- Hauptkategorie: Krankheit
- Kategorie: Lärm
- Erstellt am Montag, 09. November 2015 01:54
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 30. November 2015 01:11
- Veröffentlicht am Montag, 09. November 2015 01:54
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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Exoten im deutschen Behördenbetrieb - Ein Highlight aus dem Kreis Euskirchen
Die folgende Erfolgsgeschichte engagierter Mitstreiter in der Eifel erstaunt Betroffene im ganzen Land.
Erleben wir doch seit Jahrzehnten das genaue Gegenteil: Beamte und Angestellte der Genehmigungsbehörden arbeiten im Regelfall Hand in Hand mit den Betreibern gemäß politischer Weisungen und sorgen dafür, dass jegliche Beschwerden betroffener Anwohner von WEA ins Leere laufen.
Obwohl zur Kontrolle der Betreiber auf Erfüllung von Genehmigungsauflagen verpflichtet, werden Abnahmekontrollen "versäumt", kostenpflichtige Antwortschreiben auf Anwohnerbitten tätig zu werden versendet, Einsichtnahme in Genehmigungsakten verweigert, Beschwerdemessungen jahrelang hinausgezögert. So kennen wir die, von unseren Steuergeldern bezahlten Staatsbediensteten.
Die folgenden Erfahrungen von Mitstreitern in Schleiden-Ettelscheid beweisen, dass es auch anders geht.
Offenbar Windkraftlobby-unabhängige Behördenmitarbeiter machen ihren Job innerhalb eines Jahres, korrekt und im Sinne des Volkes.
Das ist lesenswert und sollte uns animieren, entsprechende Handlungsweisen von allen Behördenmitarbeitern einzufordern.
JR
Mit Dank für die Info an Sven Reschke-Luiken!
I. Protest gegen Bürgerwindpark „Ich kann keine Nacht mehr schlafen“
Kölner Stadt-Anzeiger
Protest gegen Bürgerwindpark: „Ich kann keine Nacht mehr schlafen“
Schleiden - 11/2014
Gegen den Bürgerwindpark zwischen Dreiborn und Scheuren regt sich Protest. Vor einigen Wochen waren die Windräder in Betrib gegangen. Nun klagen Anwohner über schlaflose Nächte. Ein permanentes Brummen sei zu hören. Von Stephan Everling
Leseproben:
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„Ich kann keine Nacht mehr schlafen“, sagte Kathrin Funke, die gemeinsam mit Oliver Zöll zu der Veranstaltung eingeladen hatte und auch die Moderation übernahm.
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„Ich bin stinksauer und wütend“, meinte eine Anwohnerin. Sie befürchtete vor allem langfristig Gesundheitsschäden durch den Infraschall, der von den Windrädern ausgehe. „Bluthochdruck, Schwindel, Angstzustände und Depressionen hat eine Studie der Universität Lund in Schweden bei den Anwohnern von Windkraftanlagen festgestellt“, zitierte sie. Vom Infraschall seien auch die Betroffen, die keine Geräusche hören könnten.
Vor allem sei ein permanentes Brummen zu hören, beschwerten sich viele. „Bei den kleinen Anlagen war nur der Flügelschlag zu hören gewesen, da reichte es ein Fenster zu schließen“, meinte ein Herhahner. Doch dieses Brummen sei nicht zu stoppen. Manche Anwesende befürchteten, dass dieses Geräusch wahrscheinlich nicht von den Lärmgutachten erfasst würden, da die Frequenz unter der Grenze von 20 Hertz liege.
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Auch ein Wertverlust der betroffenen Häuser wurde beklagt. „Ich wäre doch hier nicht hingezogen, wenn ich das gewusst hätte“, klagte Funke. Ihr Haus sei praktisch unverkäuflich oder nur mit Verlusten. Ähnlich äußerte sich ein Paar aus Patersweiher, das nur 680 Meter vom ersten Windrad entfernt lebt. „Laut einem Gutachten hat mein Haus 38 000 Euro weniger Wert als beim Kauf vor zehn Jahren, obwohl ich investiert habe“, sagte der Bürger. Im August sei ihm ein Mieter davongelaufen, weil er die Windräder gesehen habe. „Die Wohnung steht leer, das sind wieder 500 Euro Verlust jeden Monat“, erzählte er
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Allgemein wurde gefordert, die Windräder in den Nachtstunden abzuschalten, um wenigstens einen ruhigen Schlaf zu gewährleisten.
Alles lesen:
http://www.ksta.de/schleiden/protest-gegen-buergerwindpark--ich-kann-keine-nacht-mehr-schlafen-,15189162,29106980.html
II. Lärmmessung in Schleiden - Der Windpark darf nicht brummen
Schleiden 9/2015
Kölnische Rundschau
Nachdem sich lärmgeplagte Anwohner beschwert haben, wurde eine Lärmmessung am Windpark in Patersweiher durchgeführt. Nun steht fest:
Die Geräusche müssen bis zum 15. Oktober abgestellt werden. Von Stephan Everling
Leseprobe:
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Dabei konnten die Kreismitarbeiter ungewohntes Lob einheimsen. Nicht nur, dass sie sich bereitwillig auch am späten Abend und Wochenende auf den Weg machten, wenn ein lärmgeplagter Anwohner um Hilfe rief und um Messung des Geräuschpegels bat, ihnen war es auch gelungen, die Geräuschproblematik so auf den Punkt zu bringen, dass Betreiber und Hersteller mit der teilweisen Stilllegung des Windparks rechnen müssen.
„Tonhaltigkeit“ in der Betriebserlaubnis des Windparks ausgeschlossen
Dabei ist es nicht die Lautstärke, sondern die Art der Geräusche, die den Windparkbetreibern Probleme bereitet. 46 Dezibel stellten die Techniker bei einer Langzeitmessung an dem 684 Meter von dem nächsten Windrad stehenden Haus von Burkhard Zöll fest. 45 Dezibel wären erlaubt, doch die Überschreitung wäre zu tolerieren.
Allerdings wurde ein permanentes Brummen festgestellt – und eine „Tonhaltigkeit“ ist in der Betriebserlaubnis des Windparks ausgeschlossen. Bis zum 15. Oktober haben nun die Betreiber und der Hersteller Enercon Zeit, das Brummen abzustellen. Ansonsten, das machte Weigel klar, werde er verfügen, dass die Windräder nachts abgestellt werden. „Wieso dürfen die Anlagen am Tag weiterlaufen, wenn die Genehmigung nicht erfüllt ist?“, fragte Kathrin Funke, eine der am stärksten betroffenen Anwohner. Hier wollte Weigel sich noch nicht festlegen. Es müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben, doch es werde da weitere Gespräche geben.
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„Unerträglich, eine Zumutung, ich kann keine Nacht mehr schlafen“, waren die Klagen, die von vielen Versammlungsteilnehmern zu hören war.
Markus Mertgens, Geschäftsführer des Bürgerwindparks, hatte als Betreiber der Anlagen einen pragmatischeren Ansatz. „Ich habe funktionierende Windräder bestellt, die will ich auch haben“, sagte er. Die Windräder komplett abzuschalten, um die Lage der Anwohner zu verbessern, lehnte jedoch er ab.
Alles lesen:
http://www.rundschau-online.de/newsletter/16295176,16295176.html
III. Windpark Schleiden - Behörde schränkt Betrieb von Windrädern ein
Schleiden - 10/2015
Kölnische Rundschau
Wegen beständigen Brummens der Anlagen dürfen die Windräder in Schleiden laut einer Anordnung des Kreises nur noch mit maximal einem Zehntel der Nennleistung betrieben werden. Von Stephan Everling
Das Verfahren stellt eine Premiere für den Kreis Euskirchen dar. „Wir haben dem Betreiber des Windparks Schleiden eine Ordnungsverfügung zugestellt, dass drei der sechs Windräder ab sofort nur noch mit maximal einem Zehntel der Nennleistung betrieben werden dürfen“, teilte Arno Rennert-Wölke mit, bei der Kreisverwaltung für die Genehmigung der Windkraftanlagen zuständig.
Drei Megawatt sind für die 200-Meter-Riesen eigentlich drin, nun sind nicht mehr als 150 bis 300 Kilowatt möglich. Diese Verfügung betrifft nur die den Wohnhäusern nächstliegenden Anlagen und sie gilt lediglich für die Nachtstunden. Aber für die lärmgeplagten Anwohner des Windparks ist die behördliche Anordnung ein kleiner Erfolg.
Seit einem Jahr beklagen Bürger aus dem nahen Ettelscheid ein permanentes Brummen, das aus dem Bürgerwindpark der Stadt Schleiden kommt. Hier wurden 2014 in nicht einmal 700 Metern Entfernung zur Wohnbebauung sechs Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von knapp 150 Metern in Betrieb genommen.
Damit sind es die derzeit größten Anlagen weit und breit. Bei Lärmmessungen ermittelte nun der Kreis, dass zwar die vorgeschriebenen 45 Dezibel an nächtlicher Lärmentwicklung nicht überschritten werden. Dafür aber konnten sie das Brummen dokumentieren. „Tonhaltigkeit“ heißt das im Fachjargon und ist laut Betriebsgenehmigung verboten. Es dringt auch durch geschlossene Fenster und Mauern. „Wir können keine Nacht mehr schlafen“ beklagt zum Beispiel Anwohnerin Kathrin Funke, die mit anderen gegen die Lärmbelästigung protestiert.
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Alles lesen:
http://www.rundschau-online.de/eifelland/windpark-schleiden-behoerde-schraenkt-betrieb-von-windraedern-ein,16064602,32221772.html