Vergiftungen durch Köder – Massenhafte Tötungen von Greifen in S-H

von windwahn.de übertragen – dort veröffentlicht am 18.06.2015

Kieler Nachrichten

Schleswig-Holstein: Seeadler mit E 605 vergiftet

von Heike Stüben
Erneut ist ein Seeadler in Schleswig-Holstein vergiftet worden – mit einem Insektizid, das seit 2002 in der EU verboten ist. Es wurde Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Bereits am 13. März hatte eine Frau, die mit ihrem Hund spazieren ging, in einem Wald östlich von Heide in Dithmarschen, den völlig geschwächten Seeadler entdeckt.

Leseprobe:
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“Todesursache war danach eindeutig das Insektizid Parathion. Das Gift und seine Abbauprodukte wurde im Kropf des Seeadlers nachgewiesen. Parathion, das unter dem Handelsnamen E 605 bekannt ist, führt zu Krämpfen, Atemlähmung, Erbrechen und Durchfall und in kurzer Zeit zum Tod. Es gilt auch für Menschen als hochgefährlich. „Der Verkauf und die Anwendung dieses Giftes sind seit 2002 in der EU verboten. Dennoch wird es weiter illegal zum Vergiften von Wildtieren eingesetzt”, kritisiert Bernd Struwe-Juhl, Geschäftsführer der Projektgruppe Seeadlerschutz.”
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Nur etwa 20 Kilometer von dem jetzigen Fundort entfernt hatte ein Spaziergänger im Februar an einem Feld einen Mäusebussard mit Vergiftungserscheinungen gefunden. Das Tier sei noch handwarm gewesen , erzählt der Finder. Es habe nahe einer Futterstelle für Fasanen gelegen – in unmittelbarer Nähe eines Hasen, der offenbar als Luder ausgelegt worden war. Mäusebussard und Hase wurden toxikologisch untersucht. Das Ergebnis bestätigte den Verdacht: Der Mäusebussard war an E 605 verendet. Er hatte offenbar von dem Hasen gefressen, der Opfer eines Autounfalls geworden und dann aufwändig so mit Gift präpariert worden war, dass es nur durch gezielte Suche entdeckt und analysiert werden konnte.
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Nur einen Tag später verendete nah der Fundstelle ein Schäferhund, der dort mit seinen Besitzern ausgegangen war. Alles deutet daraufhin, dass er noch einen Rest des zerruften Hasen aufgenommen hatte, denn auch bei dem Hund wurde dasselbe Gift wie bei Hase und Mäusebussard nachgewiesen.
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Nur einige der bekannten Fälle: 2009 wurde ein Mäusebussard nachgewiesen, der dem Gift Carbofuran zum Opfer gefallen war. 2010 waren nach Angaben des Umweltministeriums mindestens vier Seeadler an Gift gestorben. 2011 wurden allein in Ostholstein drei vergiftete Seeadler nachgewiesen. 2012 fand Thomas Neumann selbst ein totes Seeadlerpaar unweit von Lübeck – es war an dem Gift Carbufuran verendet. Kurz zuvor waren am Schaalsee 48 tote oder sterbende Kolkraben und ein Rotmilan gefunden worden. Sie hatten ausgelegtes geschrotetes Getreide gefressen, das mit einem Gift durchsetzt worden war. 2013 wurden in Dithmarschen vier vergiftete Mäusebussarde gefunden – alle waren an E 605 verendet. Im selben Jahr entdeckte ein Biologe zwei tote Seeadler unter ihrem Horst in Ostholstein mit Vergiftungssymptomen – in der Nähe war eine Windkraftanlage geplant. Im Februar 2015 wurde im Kreis Schleswig-Flensburg ein 140 Jahre alte Eiche mit einem Seeadlerhorst abgesägt (Anm. d. Red.: Berichte hier, hier und hier). Nach dem Strafgesetzbuch kann Wilderei mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe geahndet werden.

Alles lesen!
http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/News-Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Schleswig-Holstein-Seeadler-mit-E-605-vergiftet

Mit Dank an Dieter Grade, www.natur-in-not-dithmarschen.de

Schluß mit dem Tierfrevel durch Baustopp

Windwahn-Forderung

TötungsverbotBei der Tötung von Tieren z.B. durch Vergiften, Erschießen, Fallenstellen, sowie bei ihrer Vertreibung durch Vernichtung ihrer Brutstätten wie z.B. Horstbäume und Nester in Windindustriezonen, Planungsgebieten oder der näheren Umgebung von Windkraftnutzungsflächen fordert Windwahn ein zehnjähriges Projektierungsverbot, bzw. einen Baustopp oder die sofortige Stillegung bereits vorhandener Anlagen, entsprechend der Bauverbote nach Brandrodung wie sie z.B. im Mittelmeerraum erfolgreich praktiziert werden.