Neue Mehrheiten entscheiden gegen Geld und Ideologie für Mensch, Natur und Landschaft
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- Hauptkategorie: Ökodiktatur
- Kategorie: Geld & Gier
- Erstellt am Montag, 04. Juli 2016 22:40
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 04. Juli 2016 22:41
- Veröffentlicht am Montag, 04. Juli 2016 22:40
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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POLITIK
Hessen - Region Weilburg und Limburg
Keine Windkraft in Weilburg
Stadtverordnete von CDU, FWG und FDP stimmen gegen das Projekt
Bravo ins Lahntal nach Hessen - gute Aufklärungsarbeit hat der Regionalverband Taunus e.V. geleistet, um diesen schönen Flecken Erde vor Verschandelung zu bewahren, die Gesundheit der Menschen zu schützen und die Natur zu erhalten! Danke Achim!
Wie hilfreich doch neue Mehrheiten sein können...
Mensch, Natur und Landschaft vs. Geld und Ideologien
Beachtenswert sind auch hier die Argumente der Kontrahenten von Nachteilen für Landschaft, Natur und Menschen bis zur mangelnden Wirtschaftlichkeit auf Seiten der Mehrheit der sog. bürgerlichen Koalition der Ablehner bis zu Pacht, Millionen, Einnahmen auf Seiten der rot-grünen Befürworter nebst parteilosem Bürgermeister, gewürzt mit den üblichen Totschlagargumenten aus der Hirnwäsche-Mottenkiste wie Endlagerung von Atommüll, Klimawandel, sauberer Strom, Alternativlosigkeit, Bürgerbeteiligung, regionale Wertschöpfung...
Schade nur, dass die die Gegner des Projektes von der CDU sich das Nimby-Argument "sie seien für Windkraft, aber dort, wo es Sinn macht" zueigen machen.
Wo bitte, liebe CDU-Stadtverordnete von Weilburg, machen Landschafts-, Natur- und Gesundheitszerstörung Sinn?
In Ihren Nachbarregionen? In Ostfriesland? In Brandenburg? Im Vogtland? In Schleswig-Holstein?
Gibt es wertvolle und wertlose Landschaften, Natur und Menschen??
JR
Weilburger Tageblatt
WEILBURG Was allen Beteiligten längst klar war, ist nun offiziell: Der interkommunale Windpark Oberlahn ist gescheitert. Als erstes Gremium hat das Weilburger Parlament mehrheitlich den Ausstieg beschlossen. Mehr noch: Es wird auf absehbare Zeit keine Windräder in Weilburg geben.
Am Donnerstagabend um kurz vor 23 Uhr stand fest: Die Stadt wird aus dem mit Löhnberg und Merenberg angeschobenen Projekt aussteigen und die Flächen auch nicht an Firmen, die Windräder aufstellen wollen, verpachten. Mit 21 Stimmen hat sich die neue Mehrheit aus CDU, FWG und FDP mit ihrem Antrag durchgesetzt. SPD und Grüne hingegen hatten sich für das Pachtmodell ausgesprochen, kamen aber nur auf 13 Stimmen. Damit wird die Stadt auch das Angebot der Firma Thüga Erneuerbare Energien nicht annehmen. Die wollte die Waldflächen pachten und dort Windräder errichten.
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"Windräder sind nicht schön für die Landschaft, da müssen die Argumente für Windkraft schon gewaltig sein." Überzeugende Fakten liegen aus der Sicht der FWG aber nicht vor, vielmehr seien die Nachteile für Mensch und Natur "gravierend".
In Waldhausen lebten zehn Prozent der Weilburger Bevölkerung. 90 000 Euro Pacht im Jahr für drei Windräder entspreche aber nur 0,3 Prozent der städtischen Einnahmen. Für Würz also kein Grund, dem Thüga-Angebot zuzustimmen.
Ähnlich sahen das FDP-Fraktionschef Hans-Werner Bruchmeier und sein CDU-Kollege Johannes Hanisch. Die Koalition habe die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern alle Fakten geprüft, sagte Hanisch. Das Ergebnis: Die Wirtschaftlichkeit fehle. Bei einer Verpachtung minimiere sich zwar das Risiko für die Stadt, sei aber nicht weg. Bruchmeier ergänzte, 30 000 Euro Pacht pro Anlage seien es nicht wert, die Kulturlandschaft und die Natur "zu verschandeln" und die Gesundheit der Menschen zu gefährden, zumal keiner die Pacht garantiere. Sie seien für Windkraft, aber "dort, wo es Sinn macht".
Das Thüga-Angebot hätten SPD und Grüne derweil gern angenommen. Die Flächen an einen "Investor mit gutem Namen" zu verpachten, sei eine einmalige Chance für Weilburg, sagte Hartmut Bock als SPD-Fraktionschef. Eine Pacht von 30 000 Euro pro Anlage dürfe nicht bagatellisiert werden. Auf zehn Jahre und drei Anlagen gerechnet ergebe das eine knappe Million Euro. "Können wir uns leisten, eine Million zu verschenken", fragte Bock. Der Ausstieg aus der Windkraft sei eine "Energiepolitik im Rückwärtsgang". Der Nutzen von Windrädern zeige sich auch beim Kampf gegen den Klimawandel, die Notwendigkeit beim Blick auf die ungeklärte Endlagerung von Atommüll, fügte Jürgen Klemm (SPD) an.
Noch deutlichere Kritik am Vorhaben der neuen bürgerlichen Koalition kam von Heinz-Jürgen Deuster. Der neue Grünen-Fraktionschef sprach den drei Fraktionen ab, mit Verantwortungsgefühl und Augenmaß zu handeln. Er vermutete, dass mit dem Nein zur Windkraft bei der Kommunalwahl Stimmen gewonnen werden sollten. Weilburg verpasse Einnahmen, eine Bürgerbeteiligung, regionale Wertschöpfung und die Erzeugung sauberen Stroms vor Ort.
Auch Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) hatte für ein Weilburger Engagement in Sachen Windkraft geworben: "Jede Steckdose hat zwei Seiten. Auf der einen Seite muss man Strom einspeisen, wenn man auf der anderen Seite entnehmen will." Wer heute Nein sage zur Windkraft, müsse morgen sagen, welche Energieproduktion er wolle.
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DAS THÜGA-ANGEBOT
- einmalig 70 000 Euro für die von den Stadtwerken ausgearbeiteten Unterlagen
- je Windrad 75 000 Euro Einmalzahlung bei Unterschrift unter den Pachtvertrag
- 30 000 Euro Pacht im Jahr pro Windkraftanlage, auf 20 Jahre
Zwischenzeitlich hat die Thüga die Zahlen in Merenberg in einer Sitzung nach unten korrigiert, Weilburg liegt aber noch kein anderes Angebot vor
Alles lesen!
Nalberg, Saarland - Keine Chance für Windräder
Noch eine deutliche Ablehnung, diesmal im Südwesten:
Gratulation ins saarländische Nalbach!
Hier sind der Immissionsschutz, die Höhe von 230m, die Windgeschwindigkeit und das Kündigungsrecht in erster Linie Gründe für die Ablehnung.
Die Befürworter argumentieren auch in Nalbach mit Einnnahmen (2,5 Mio in 20 Jahren werden genannt) und mit "Null-Emissionen".
Leider auch hier zu lesen, trotz aller berechtigten Fragen und Anmerkungen zu Schlagschatten, Gesundheitsschäden durch Infraschall, negative Folgen für den Tourismus in der Gemeinde sowie Werteverluste bei Häusern und Grundstücken: Man sei nicht generell gegen Windkraft, nur gegen das Projekt in nder jetzigen Form.
Da ist wohl bald ein neues Angebot in anderer Form zu erwarten...
JR
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http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/dillingen/nalbach/nalbach/Nalbach-Bundes-Immissionsschutzgesetz-Kuendigungsrecht-Windgeschwindigkeit-Windparks-Windraeder;art446428,6187593
Mit Dank an Michael Müller - www.windparkprimsbogen.de !